John Ioannidis im Juni 2021 über die Corona-Krise

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John Ioannidis im Juni 2021 über die Corona-Krise

Rainer Langlitz
Veröffentlicht von Rainer Langlitz in Essays · Samstag 03 Jul 2021
John Ioannidis über die Corona-Krise

Prof. Dr. Ioannidis nimmt eine sehr ausgewogene Haltung zur Corona-Krise ein. Er will nicht verurteilen. Ioannidis ist kein Dogmatiker, sondern durch und durch Wissenschaftler.

Im Juni 2021 äußert sich einer der weltweit meist gefragten Epidemiologen, Prof. Dr. John Ioannidis, in einem Interview zur Corona-Krise.

Link zum Interview, hier.

Wikipedia schreibt über John Ioannidis (Link, hier):

"John P. A. Ioannidis (* 21. August 1965 in New York City) ist ein griechisch-/US-amerikanischer Gesundheitswissenschaftler und Statistiker. Er ist Professor für Medizin und Professor für Epidemiologie und Bevölkerungsgesundheit an der Stanford University School of Medicine, sowie professor by courtesy für biomedizinische Datenwissenschaft an der Stanford University School of Medicine, professor by courtesy für Statistik an der Stanford University School of Humanities and Sciences, und Kodirektor des Innovationszentrum für Meta-Forschung in Stanford, ebenfalls Stanford University School of Medicine.

Bekannt wurde er insbesondere durch seine Methodenkritik, mit der  er einen breiten Diskurs um die Qualität und Integrität medizinischer  Forschung anstieß; 2005 veröffentlichte er: Why Most Published Research Findings Are False, was die meistaufgerufene Fachpublikation in der Geschichte von Public Library of Science ist (~ 3 Millionen Zugriffe). Ioannidis gehört zu den meistzitierten Wissenschaftlern weltweit. Stand 2008 hatte er bereits etwa 400 Publikationen unter Peer-Review veröffentlicht und war Mitglied der Chefredaktion von mehr als 18 peer-reviewten Fachzeitschriften.

In jenem Interview vom Juni 2021 äußert Prof. Ioannidis u. a. folgende wichtige Statements:

  • Wissenschaft vs. Aktionismus: Ioannidis versteht sich als Wissenschaftler und nicht als Aktionist.

  • Er hält das Corona-Virus durchaus für heimtückisch: allerdings eher für bestimmte Bevölkerungsgruppen wie z. B. Ältere und vorerkrankte Menschen.

  • Er spricht von seiner Befürwortung für den Lockdown im März 2020. Seiner Meinung nach wusste man zu diesem Zeitpunkt noch nicht Viel über jenes Virus. Er moniert allerdings, dass zu wenig Datenmaterial über das Virusgeschehen erhoben wurde im Nachgang zum März 2020.

  • Seiner Meinung nach dürfen Wissenschaftler ruhig einmal falsch liegen. Das unterscheide sie von Dogmatikern, die von sich beanspruchen, die Wahrheit gepachtet zu haben.

  • Weiterhin plädiert Ioannidis dafür, ein Gesamtbild von der Gesellschaft, den Menschen und der Welt im Blick zu haben. Man dürfe sich nicht nur auf das Virusgeschehen und die Pandemie als solche konzentrieren, sondern man müsse auch das Wirtschaftsgeschehen, die Kultur sowie die psychische Gesundheit des Menschen als hohes Gut in Betracht ziehen. Andere Probleme dieser Welt, wie Hungersnöte oder Kriege, dürften keinesfalls übersehen werden. Darüber hinaus, so Ioannidis, sei es unentbehrlich, das Klima und die damit verbundenen Veränderungen im Auge zu behalten.



       

Prof. Ioannidis wirkt auf mich sehr souverän, sehr diszipliniert und sehr ausgeglichen.

Er ist mir nicht nur als Wissenschaftler sehr sympathisch, sondern auch als Mensch an sich.

Gut, dass es solche rechtschaffene Menschen derzeit gibt.

Er und seine Meinung müssen unbedingt gehört und verstanden werden.

Rainer Langlitz


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